Alfred   Adler   ging   davon   aus,   dass   Menschen   als   Gemeinschaftswesen   auf   die   Welt   kommen.   Oberstes   Ziel   ist,   das   Gefühl   von Zugehörigkeit   und   Gleichwertigkeit   zu   bekommen.   Ein   Mensch   lernt   in   seiner   Kindheit,   ob   es   Sicherheit   und   Bedeutung   hat   und ob   es   als   gleichwertiger   Teil   seiner   Familie   dazu   zu   gehören.   Diese   Erfahrungen   aus   den   ersten   Lebensjahren   prägen   einen Menschen für den Rest seines Lebens. Wurde   in   der   Kindheit   Sicherheit   und   Bedeutung   aufgebaut,   dann   hat   ein   Mensch   Selbstbewusstsein   und   Lebensmut,   um   immer wieder    gleichwertige    Beziehungen    anzustreben.    Wurden    diese    beiden    Grundbedürfnisse    beim    Kind    aber    erschüttert,    dann probiert es durch unterschiedliches Fehlverhalten seinen Mangel auszugleichen.
Fehlziel Nr. 1Streben nach Aufmerksamkeit Wenn ein Kind gefühlt zu wenig Sicherheit und Bedeutung erfährt, dann probiert es diesen Mangel durch ein auffälliges Streben nach Aufmerksamkeit zu kompensieren.   Immer wieder drängt es sich durch unterschiedliches Verhalten in den Mittelpunkt. Die dazu verwendeten Methoden sind im ersten Moment nicht unbedingt als Fehlverhalten zu erkennen.   Übertriebene Aufmerksamkeit kann sowohl durch zuvorkommendes und höfliches Verhalten, als auch durch nervendes oder dümmliches Verhalten angestrebt werden.

Fehlziele erkennen

„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden. Aber mit Menschen kann man nicht ohne Liebe umgehen.“  - Leo Tolstoi -
Fehlziel Nr. 2Streben nach Überlegenheit  Ein Kind fängt an, nach Überlegenheit gegenüber den Eltern oder Autoritätspersonen zu streben, wenn es über eine längere Zeit hinweg keinen Erfolg damit hatte, die Aufmerksamkeit dieser Personen zu erhalten.   Durch den Machtkampf mit den Autoritäten empfindet das Kind die Bedeutung, die es zuvor nicht bekommen hatte. Gleichzeitig empfindet das Kind ein gewisses Mass an Sicherheit, in dem es feststellt, dass es sich gut selbst helfen kann.   Die verwendeten Methoden sind bei Fehlziel Nr. 2 nur noch negativer Art und äussern sich in Provokationen, Ungehorsam, Faulheit und bewussten Fehlern. Fehlziel Nr. 3Streben nach Vergeltung Der Wunsch nach Vergeltung entsteht in einem Kind, wenn sein Streben nach Überlegenheit immer wieder gewaltsam gebrochen wurde. Merkt ein Kind, dass Autoritäten mächtiger sind, als es selbst, dann möchte es sich irgendwann an diesen rächen.   Ist ein Kind an diesem Punkt, dann spürt es in der Regel kaum mehr Liebe und fühlt sich verletzt und abgelehnt. Aus diesen Gefühlen heraus entwickelt es die Sehnsucht, auch andere Menschen zu verletzen und abzulehnen.   Es verwendet dazu Methoden, die sich irgendwo zwischen boshafter Brutalität und kalkulierter Passivität bewegen können. Fehlziel Nr. 4Zeigen der eigenen Unfähigkeit  Wenn ein Kind offen die eigene Unfähigkeit zur Schau stellt, dann haben sämtliche vorherigen Versuche, um Sicherheit, Liebe und Bedeutung zu bekommen, nicht funktioniert.   Von aussen betrachtet wirkt das Kind dümmlich, doch im inneren Versteckt sich ein vollkommen entmutigter Mensch.   Kinder, die ihre eigene Unfähigkeit zeigen, tun dies, indem sie sich ganz bewusst ungeschickt, träge und dumm Verhalten. Fehlziel Nr. 5Entschuldigen, herausreden und erklären eigener Fehler Dieses Fehlziel ist typisch für Jugendliche und Erwachsene, die mit Minderwert zu kämpfen haben.   Anstatt die Verantwortung für fehlerhaftes Verhalten zu übernehmen, probiert man, sich durch Erklärungen und Entschuldigungen heraus zu reden.   Da bei Kindern die kognitiven Fähigkeiten für dieses Fehlziel noch nicht herausgebildet worden sind, findet man Fehlziel Nr. 5 erst bei Heranwachsenden. Es ist wichtig, dass Eltern und Autoritäten die Fehlziele beim anderen erkennen und benennen können. Neben der rechten Reaktion zur richtigen Zeit ist vor allem eine Sache bei allen Fehlzielen von höchster Wichtigkeit – Ermutigung.   Nur der ermutigte Mensch hat die Kraft, seiner eigenen Fehlerhaftigkeit ins Auge zu schauen. Nur der ermutigte Mensch hat die innere Stärke, seine Schwächen anzugehen und zu überwinden.  Ein Ermutiger probiert, seinem Gegenüber die Angst vor Misserfolg zu nehmen.   Das Ziel jeder Beratung ist es, dem Ratsuchenden neuen Mut zuzusprechen, indem man ihm seine Stärken und Fähigkeiten vor Augen führt!
Leben lieben lernen Beratung, Coaching und Seelsorge Marlon Heins
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LEBEN LIEBEN LERNEN

Beratung/Coaching Marlon Heins

ROLLE Unsere      Rolle      aus      der      Familie      ist prägend   für   die   Einschätzung   unserer Möglichkeiten im Leben.

STÄRKEN

Jede     Rolle     in     einer     Familie     hat     seine besonderen       Stärken       aber       auch       seine untrainierten   Anteile.   Jede   Rolle   dient   dazu, ein oft unbewusstes Ziel zu erreichen.

ÄHNLICHKEIT

Wir    ähneln    in    unserer    Persönlichkeit    dem Elternteil,   zu   dem   wir   die   bessere   Beziehung hatten.   Meistens   übernehmen   wir   aber   das Verhalten   von   dem   Elternteil,   zu   dem   wir   die größere Distanz hatten.

ERKENNTNIS

Unsere   Lebensmuster   können   wir   erst   dann wirklich      erkennen,      wenn      wir      uns      als Erwachsene     von     unserer     Herkunftsfamilie abgelöst haben.
„Es ist nicht wichtig, was das Kind mit auf die Welt bringt, sondern was es daraus macht.“ - Rudolf Dreikurs -
 
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Alfred     Adler     ging     davon     aus,     dass Menschen   als   Gemeinschaftswesen   auf die   Welt   kommen.   Oberstes   Ziel   ist,   das Gefühl        von        Zugehörigkeit        und Gleichwertigkeit     zu     bekommen.     Ein Mensch   lernt   in   seiner   Kindheit,   ob   es Sicherheit   und   Bedeutung   hat   und   ob es   als   gleichwertiger   Teil   seiner   Familie dazu    zu    gehören.    Diese    Erfahrungen aus    den    ersten    Lebensjahren    prägen einen    Menschen    für    den    Rest    seines Lebens. Wurde   in   der   Kindheit   Sicherheit   und Bedeutung    aufgebaut,    dann    hat    ein Mensch          Selbstbewusstsein          und Lebensmut,        um        immer        wieder gleichwertige                         Beziehungen anzustreben.     Wurden     diese     beiden Grundbedürfnisse      beim      Kind      aber erschüttert,     dann     probiert     es     durch unterschiedliches   Fehlverhalten   seinen Mangel auszugleichen.